- Seligkeit
- selig:Das Adjektiv mhd. sæ̅lec, ahd. sālīg »wohlgeartet, gut, glücklich; gesegnet; heilsam«, niederl. zalig »selig«, aengl. sæ̅lig, aisl. sæ̅lligr »glücklich« ist die altgerm. Weiterbildung eines älteren Adjektivs, das noch in got. sēls »tauglich, gütig«, schwed. säll »glückselig« und aengl. un-sæ̅le »boshaft« erscheint. Als abgeleitetes Substantiv steht daneben mhd. sæ̅lde »Güte, Glück, Segen, Heil« (ahd. sālida, aengl. sæ̅ld, aisl. sæ̅ld), das im Nhd. durch Seligkeit (mhd. sæ̅lec-, ahd. sālicheit) abgelöst wurde. Außerhalb des Germ. ist vielleicht lat. solari »trösten« verwandt; weitere Beziehungen bleiben ungewiss. Nicht verwandt ist das unter ↑ Seele behandelte Wort. Die heutige Bedeutung des Wortes ist entscheidend vom Christentum geprägt worden. – Abl.: beseligen »beglücken« (16. Jh.). Von den zahlreichen Zusammensetzungen mit dem Grundwort -selig enthalten nur wenige das Adjektiv, so glückselig (↑ Glück), gottselig (16. Jh.), leutselig (↑ Leute). Meist sind sie in Analogie zu den Ableitungen von Substantiven auf ↑ ...sal gebildet (»Mühsal – mühselig«, danach z. B. »feind-, red-, rührselig«). Doch empfindet das Sprachgefühl diese Herkunft nicht mehr.
Das Herkunftswörterbuch . 2014.